Operative Behandlung von Achillessehnen-Tendinopathie und Achillessehnenriss
Wesentlich häufiger als ein plötzlicher Riss der Sehne sind chronische Entzündungen mit Schmerzen und Schwellungen. Bei chronischen Entzündungen können sich in der Sehne schmerzhafte Verkalkungen ablagern. Hat der Kalkherd eine gewisse Größe erreicht, hilft häufig nur noch die operative Sanierung. In einem solchen Eingriff werden zeitgleich Maßnahmen getroffen um die Sehne zu stabilisieren (Durchflechtungsnaht, Augmentation). Der akute Riss der Achillessehne (Achillessehnenruptur) kann konservativ oder operativ behandelt werden. Entscheidend für die Verfahrenswahl ist die dynamische Ultraschalluntersuchung durch den Experten. Je nach Ausprägung der Verletzung können minimalinvasive Verfahren zur Anwendung kommen. Für die Peronealsehnerkrankungen gilt das gleiche Therapieprinzip.
Operative Behandlung bei Außenbandrissen am oberen Sprunggelenk (Bandnaht und Bandplastik)
Die hohe Last und die gute Beweglichkeit sind mit Ursache für die Vielzahl an Verletzungen dieses Gelenkes bei Sport oder Freizeitaktivitäten. Die häufigste Verletzungsart ist das sog. Distorsionstrauma (Verdrehtrauma). Hierbei kann es zu einer Schädigung aller Strukturen (Knochen, Knorpel, Bänder) des Gelenkes kommen.
Häufig klagen Patienten auch Monate oder Jahre nach Bänderdehnungen oder Bänderrissen über Schmerzen und/oder ein Instabilitätsgefühl im oberen Sprunggelenk. In einigen Fällen können die Schmerzen auch ohne ein vorangegangenes Trauma auftreten. Durch eine differenzierte klinische Untersuchung sowie eine ausgewählte bildgebende Diagnostik kann die Ursache vom Spezialisten in der Regel schnell gefunden werden.
Bei chronischen Instabilitäten im OSG (Oberes Sprunggelenk) ist die anatomische Rekonstruktion des Bandapparats angestrebt. Dank moderner Operationssysteme ist ein minimalinvasives Vorgehen möglich. Ist die Qualität des verbliebenen Bandmaterials sehr schlecht kann ein freies Sehnentransplantat für die Rekonstruktion verwendet werden.
Bei Schmerzen auf Grund von Narbenbildungen und Einklemmungen von Gelenkkapsel und Schleimhaut (meniskoides Syndrom, Impingement) ist die Gelenkspiegelung die Therapie der Wahl. Ein minimalinvasives Verfahren bei dem durch zwei kleine Schnitte (< 1cm) nahezu das ganze Gelenk eingesehen werden kann. Während der Spiegelung wird mit speziell geformten Feininstrumenten das krankhaft veränderte Gewebe entfernt und die Einklemmung beseitigt.
Der Hallux valgus, auch schmerzhafter Großzehenballen genannt, ist die bei weitem verbreitetste Deformität an der unteren Extremität, wobei Frauen deutlich häufiger betroffen sind als Männer. Für die Entstehung sind meist mehrere Ursachen verantwortlich. Als sicher gilt ein direkter oder indirekter Einfluss von Erbfaktoren. Äußere Einflüsse, wie etwa unsachgemäßes Schuhwerk, begünstigen die Entwicklung eines Hallux valgus. Es kommt – unabhängig von der Ursache – zu einer Änderung der Mechanik und Muskelwirkung an der Großzehe, die nicht selten in einer völlig Kontrakten Fehlstellung mit Arthrose im Großzehengrundgelenk enden. Eine rechtzeitige Therapie kann dem entgegen wirken. Leider kommen viele Patienten erst zum Arzt, wenn sie gar nicht mehr laufen können.
Individuelle Therapiekonzepte in der Behandlung des Hallux valgus ermöglichen die anatomische Rekonstruktion und stellen die verlorengegangene Funktion wieder her. Alter und Aktivität der Patienten werden in der Behandlung berücksichtigt.
Eine Arthrose des Großzehengrundgelenkes (Hallux rigidus) kann sehr schmerzhaft sein und die normale Fortbewegung stark beeinträchtigen. Die Therapie ist abhängig vom Stadium der Erkrankung. Bei milden Arthrosen mit nur endgradigen Bewegungseinschränkungen kann trotz des Knorpelverfalls häufig gelenkerhaltend therapiert werden. Die Methode wird als Cheilektomie bezeichnet. Es werden überstehende Knochenvorsprünge (Osteophyten) abgetragen und die Gelenkflächen verjüngt. Das Bewegungsausmaß wird verbessert und die Schmerzen deutlich reduziert. Liegt neben der Arthrose auch eine Fehlstellung (Hallux valgus) vor kann der Eingriff mit einer Korrektur der Zehenstellung kombiniert werden.
Eine Versteifung des Großzehengrundgelenkes kann als letzte Möglichkeit in Betracht gezogen werden. Dieser kleine Eingriff hört sich schlimm an, führt aber nur zu einer Schmerzausschaltung im Gelenk, ohne dass das Gehen stark beeinträchtigt wird.
Kleinzehendeformitäten (Krallen- und Hammerzehen) treten häufig als Begleiterkrankungen der o.g. Fehlstellungen auf. Nicht selten führen sie den Patienten zum Arzt und nicht die Hallux valgus Fehlstellung. Meistens sind die zweite und dritte Zehe betroffen. Durch die Verformung der Zehe entstehen Hühneraugen (Clavi) und Verhornungen an den Zehenbeeren mit schmerzhaften Nagelveränderungen. Eine konservative Therapie erfolgt mit Zügelverbänden und Ringpolstern. Bei der operativen Korrektur unterscheidet man zwischen gelenkerhaltenden Sehnenverlagerungen bei flexiblen Zehen und Eingriffen am Gelenk bei bereits fixierten Deformitäten.
Operative Schleimbeutelentfernung am Fuß